Es war eine denkwürdige Mitgliederversammlung am 14. November 2024 in Schatensen. Heiko Rußmann und Kurt Wiedenhoff, die beiden Vorsitzenden des Vereins Pro-Lebensraum-Eimke-Wriedel, kurz PLEW e.V., hatten eingeladen und informierten gewohnt kurzweilig über die aktuelle Situation bei der Deutschen Bahn. Es ging um Themen wie den Lärmschutz und die zu erwartenden, aber bislang noch nicht erfassten Bahnschranken-Schließungszeiten an der Amerika-Linie, deren Ausbau sich derzeit in der Vorplanungsphase befindet. Und auch über den neuesten Stand in Bezug auf die Nord-Süd-Verbindung zwischen Hamburg und Hannover wurde berichtet. Es waren einige Gemeinde-Politiker und Vertreter anderer Bürgerinitiativen anwesend und signalisierten so die starke Verbundenheit in der Region und darüber hinaus. Und dann wurde ER im Saal sehnsüchtig erwartet, Erfolgsautor und Bahnvielfahrer Claas Tatje, der auf der gut besuchten Veranstaltung aus seinem Buch „Tschusing Deutsche Bahn today“ vorlesen sollte. Tatje wollte mit der Bahn aus München anreisen. Leider hatte sein Zug zu Beginn der Versammlung bereits 3 Stunden Verspätung. Entsprechend wurde die Tagesordnung geändert, und das Essen vorgezogen. Das Schnitzelbüffet im Gasthaus Wischof schmeckte allen wieder ganz ausgezeichnet. Derweil war der Referent allerdings immer noch nicht eingetroffen. Schließlich musste Kurt Wiedenhoff bekannt geben, dass Tatje es an diesem Abend leider auch nicht mehr schaffen würde, da er mit dem Zug in Göttingen gestrandet sei. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt! Schließlich las Kurt Wiedenhoff selbst ein paar Passagen aus dem humorvollen Buch vor, das bei den Zuhörern sehr gut ankam, viele schmunzelten, und immer wieder brandete spontan Gelächter auf. Eine klare Lese-Empfehlung!
Der Hamburger Lärmforscher Christian Popp vom Lärmkontor in Hamburg hielt auf der Mitgliederversammlung einen spannenden Vortrag über die Grundlagen und Wirkungen von Schienenverkehrsgeräuschen. Demnach werden Verkehrsgeräusche dann als Lärm empfunden, wenn eine Schmerzgrenze erreicht ist, die ja nach Dauerstress und persönlichem Lärmempfinden variieren kann. Eine Lärmbelästigung durch Verkehrsgeräusche, z.B. durch mehr und längere Züge, kann sogar zu einer ernsthaften Gesundheitsgefährdung führen. Deshalb ist das Thema Lärmschutz so wichtig! Als Schutz-Maßnahmen vor Bahn-Lärm kommen z.B. Schutzwände und -wälle, Schienenschmiereinrichtungen, Schienenstegdämpfer, ein regelmäßiges Schienenschleifen und/oder Brückenentdröhnungen in Frage. Ein Problem bei Schallschutzwänden kann jedoch ein verstellter (Durch-) Blick sein. Eine weitere Maßnahme, das "Besonders überwachte Gleis", kurz BüG, sorgt insgesamt für deutlich leisere Gleise. Eingesetzt wird hier eine besondere Schallminderungstechnik zum frühzeitigen Erkennen von Schienenfahrflächenfehlern, den sogenannten Schienenriffeln bzw. Schienenrauheiten. Die Anwendung des BüG-Verfahrens führt zu einer dauerhaften Reduzierung des Rollgeräusches und ist daher zu begrüßen.