Als Amerikalinie wird die Eisenbahnstrecke durch die Lüneburger Heide und die Altmark bezeichnet, die von Langwedel (Weser) über Soltau, Uelzen und Salzwedel nach Stendal. verläuft Im Deutschen Kaiserreich verband sie die Nordseehäfen mit Berlin und Mitteldeutschland. Ihren umgangssprachlichen Namen erhielt die Verbindung dadurch, dass auf ihr viele Auswanderer nach Bremerhaven fuhren, um die Auswandererschiffe nach Amerika zu erreichen. In der Gegenrichtung fuhren dann viele mit Frischfisch beladene Güterzüge in die Reichshauptstadt zurück. Da Kaiser Wilhelm II manchmal auf dieser Strecke von Berlin aus zu den Marinestützpunkten an der Nordsee fuhr, ist gelegentlich auch von der „Kaiserlinie“ die Rede. Nach dem Krieg verlor die Amerikalinie an Bedeutung. Vor der Deutschen Wiedervereinigung wurde die ehemals zweigleisige Strecke sogar auf ein Gleis zurückgebaut, und der Unterhaltungszustand war insgesamt sehr schlecht. Doch spätestens seit dem prognostizierten Ladungsaufkommen beim Jade-Weser-Port und den erhofften, steigenden Gütermengen des Hamburger Hafens stieg die Bedeutung der Strecke wieder. Im Bundesverkehrswegeplan ist derzeit ein zweigleisiger Ausbau östlich von Uelzen vorgesehen. Die Elektrifizierung der Strecke Langwedel–Uelzen und der Bau zusätzlicher Kreuzungsbahnhöfe ist Teil des Projekts „Optimiertes Alpha E + Bremen“. Hinter dem Begriff „Kreuzungsbahnhof“ verbergen sich Ausweichstellen, an denen sich Züge begegnen oder auch überholen können. Dies soll den Verkehr flüssiger machen. Ein solcher Überholbahnhof ist auch in Brockhöfe geplant. Der Umbau bedeutet einen erheblichen Eingriff für die Anwohner. Erwartet werden mehr Lärm und Erschütterungen durch eine Zunahme des Güterverkehrs.